Vor zwei Monaten wurde am Heinrich-Heine-Gymnasium in Mettmann eine außergewöhnliche AG ins Leben gerufen, die jeden Dienstag in der 7. Stunde zusammenkommt. Doch diese AG ist alles andere als gewöhnlich. Hier geht es um mehr als nur Spiele - es geht um Leben und Tod. Warum entscheiden sich junge Menschen freiwillig dazu, in einer AG teilzunehmen, in der sie sich mit Schwertern duellieren? Wir haben uns mit drei aufstrebenden Gladiatoren und ihrem Trainer, Herrn Dohlen, getroffen, um mehr über ihren Weg zum Ruhm zu erfahren.

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"Einfach rausgehen und sich austoben, das befreit", sagt Trux, ein junger, motivierter Nachwuchs-Gladiator. Doch Trux ist natürlich nicht sein richtiger Name. Jeder Gladiator hat die Möglichkeit, sich einen Kampfnamen zu wählen, und Onno hat sich für Trux entschieden. Wenn Onno nach einem anstrengenden Schultag in den Raum der Gladiatoren-AG kommt, fallen alle Müdigkeit und Sorgen von ihm ab. Der Geruch von Helmen und das Knarren des Waffenschrankes erinnern ihn an die glorreichen Siege und schmerzhaften Niederlagen, die er mit seinen Klassenkameraden erlebt hat. Onno erklärt uns, dass er die Rolle des Thraex annimmt und mit gebogenem Schwert und einem kleinen Schild gegen seine Freunde kämpft. Für den Kampf gegen den Murmillo, der mit einem geraden Schwert, einem mittelgroßen Helm und Schutz für Arme und Beine kämpft, ist diese Rolle bestimmt.

Der Nachwuchs der Gladiatoren wird am 24. April 2024 einen finalen Auftritt in der Aula des Heinrich-Heine-Gymnasiums haben. Die Profi-Gladiatoren von der Gladiatorenschule "Amor Mortis" werden ebenfalls anwesend sein. Alle werden kostümiert sein, sei es als Sklaven, Soldaten, Gladiatoren oder Centurios (Offiziere). Zunächst werden Schüler, die als Sklaven verkleidet sind, gegen junge Gladiatoren kämpfen. Dann beginnen die eigentlichen Kämpfe, bei denen verschiedene Gladiatorenklassen gegeneinander antreten und sich mit Schwertern, Speeren oder Netzen duellieren. Zwischendurch gibt es Pausen, und die Profi-Gladiatoren werden ihre Fähigkeiten im Kampf demonstrieren und den Nachwuchs inspirieren.

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Auch Gogols, ein weiterer junger Gladiator, nimmt an der AG teil. Er erklärt uns, was ihn an dieser AG so fasziniert: "Es ist reiner Nervenkitzel, denn es wird immer einen Stärkeren und einen Schwächeren geben." Simon, wie er wirklich heißt, kämpft in der Arena als Secutor. Er trägt einen eiförmigen Helm als Kopfschutz mit kleinen Augenlöchern, die seine Sicht stark beeinträchtigen. Seine Waffen sind ein gerades Kurzschwert, der Gladius, und das Schild der römischen Legionäre, das Scutum. Er hat sich auf den Kampf gegen den Retiarius spezialisiert, der mit Netz und Dreizack ein starker Gegner für ihn ist. Herr Dohlen erklärt uns, dass die eingeschränkte Sicht absichtlich ist, um den Kampf noch spannender zu machen. Das ist wichtig für Gogols, denn nur so erhält er den nötigen Adrenalinschub im Kampf gegen seinen Freund Maximus.

Doch wie gestaltet sich das Training in der AG? Ist es ein Blutbad, bei dem sich die jungen Gladiatoren die Köpfe einschlagen? Steht jeden Dienstag ein Krankenwagen bereit? Herr Dohlen klärt uns auf: "Nein, das Training endet nicht im Blutbad. Natürlich kann es vorkommen, dass man ein paar blaue Flecken abbekommt, aber das stärkt nur den Charakter der Mädchen und Jungen." Zu Beginn des Trainings wärmen sich die Schüler auf, dann ziehen sie ihre Rüstungen an, und der Lehrer übt mit ihnen den tiefen Stand. Anschließend übt der Gladiatoren-Nachwuchs den Angriff mit dem Schwert und die defensive Haltung mit dem Schild. Dabei ist es wichtig, keine Hemmungen zu haben, auf den anderen einzuschlagen. Danach kämpfen die Schüler in Freikämpfen gegeneinander. Am Ende jeder Stunde gibt es einen Showkampf mit Regeln und einem Schiedsrichter.

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Maximus, ein erfahrener Kämpfer, wird ebenfalls in der Arena unseres Gymnasiums kämpfen. Stark, mutig und mit seinem eisernen Armschutz scheint er unbezwingbar zu sein. Doch auch Maxi hat seine Schwachstellen, denn er kämpft ohne Schild gegen seinen Rivalen Gogols. "Aber das macht nichts", sagt Maximus. Er ist ein Retiarius und kämpft mit einem gepanzerten Armschutz, einem Dreizack und einem Dolch sowie einem Netz. "Bei meinem Kampf ist es wichtig, den Gegner auf Distanz zu halten. Ich werfe mein Netz und stoße mit meinem Dreizack zu. Wenn Gogols mein Netz jedoch abwehren kann, ziehe ich meinen Dolch und er ist so gut wie besiegt."

Doch all diese Ausrüstung kommt nicht aus dem Nichts. Der Leiter der AG, Herr Dohlen, erklärt uns, dass die Schule zu Beginn der AG 2000€ zur Verfügung gestellt hat. Das mag viel klingen, aber wenn man bedenkt, dass ein einziger Helm eines Murmillos bereits 300€ kostet, relativiert sich dieser Betrag schnell. "Viele Ausrüstungsgegenstände wie Armschützer und Schilde basteln wir auch selbst aus altem Holz oder Blech und anderen Materialien."

Die Aula des Heinrich-Heine-Gymnasiums verwandelt sich am 24.4.24  in eine Arena mit tapferen Gladiatoren, die sich mit vollem Einsatz und Hingabe in den Kampf stürzen. Werde Zeuge eines erbitterten Wettstreits um Ruhm und Ehre, wenn unsere Gladiatoren in der Aula um ihr Leben fechten. Moritur te salutant!

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