Unter dem Titel „Das Experiment“ wurde ein spannendes Sozialexperiment auf die Bühne gebracht, bei dem Jugendliche mittels KI-gesteuerter SYNC-Armbänder nach ihrer Eigenoptimierung durch eine App hierarchisch eingestuft wurden. Im Mittelpunkt standen 14 Jugendliche, gespielt von Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 10, die gegen ihren Willen in ein düsteres Lagerhaus entführt wurden. Dort standen sie unter ständiger Beobachtung eines Wissenschaftler-Teams, das eigene, nicht immer moralische Motive für das Experiment hatte. Eine zusätzliche Ebene der Spannung brachte die Kontrollgruppe ein – eine Gruppe mediengeprägter Zuschauer, die die Eskalation des Geschehens mit voyeuristischem Vergnügen verfolgten.
Das Stück setzte sich eindringlich mit drängenden gesellschaftlichen Fragen auseinander: Wie weit würden wir für eine scheinbare Perfektionierung unserer selbst gehen? Welche Macht geben wir der KI über unser Leben? Und was bedeutet Menschlichkeit in einer Welt, die zunehmend von Technologien und Rangordnungen bestimmt wird? Die Inszenierung schaffte es, diese tiefgreifenden Fragen in spannenden Szenen aufzugreifen und die Zuschauer immer wieder zum Nachdenken anzuregen.
Besonders hervorzuheben war die technische Umsetzung. Videosequenzen und realistisch wirkende KI-Simulationen verstärkten die beklemmende Atmosphäre des Stücks, während eindrucksvolles Lichtdesign und eine detailreiche Kulisse das Setting perfekt unterstützten.
Mit dieser Inszenierung hat die Theater-AG des Heinrich-Heine-Gymnasiums erneut bewiesen, dass sie in der Lage ist, anspruchsvolle Themen mit kreativer Kraft, Humor und technischer Brillanz auf die Bühne zu bringen. Ein Stück, das nachhallt.
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